Gefahrenanalyse, Beurteilung

Der Produzent einer Maschinenanlage oder sein bevollmächtigter Vertreter muß eine Gefahrenanalyse (Gefährdungsbeurteilung) mit dem Ziel sichern die Gesundheitsschutz- und Sicherheitsanforderungen zu bestimmen, welche für die Maschinenanlage gelten. Die Maschinenanlage muss dann unter Berücksichtigung der Ergebnisse dieser Gefahrenanalyse (Gefährdungsbeurteilung) entworfen und gebaut werden.

Bei der Risikobeurteilung und -minderung tut der Hersteller folgendes:

• Er bestimmt die Grenze der Maschinenanlage, worunter man den vorausgesetzten Einsatz der Anlage und deren begründet vorhersehbaren, unrichtigen (unsachgemäßen) Einsatz versteht.
• Er bestimmt die Gefahren, die aus der Maschinenanlage folgen können, und die Situationen, die damit verbunden sind.
• Er schätzt die Risiken unter Berücksichtigung der Schwere einer möglichen Verletzung oder eines Gesundheits- ggf. Umweltschadens und die Wahrscheinlichkeit eines Risikovorkommens.
• Er bewertet die Risiken mit dem Ziel zu bestimmen, ob eine Risikominderung in Übereinstimmung mit dem Ziel dieser Richtlinie nötig ist.
• Er eliminiert die Gefahr oder mindert die Risiken, welche mit dieser Gefahr verbunden sind, durch Anwendung von Schutzmaßnahmen in einer festgelegten Reihenfolge.

Risikobestimmung (risk assessment):

Eingehende Schätzung der Wahrscheinlichkeit und Schwere einer möglichen Verletzung oder Gesundheitsbeschädigung während einer bestimmten gefährlichen Situation zwecks der Wahl von angemessenen Sicherheitsmaßnahmen. ČSN EN 1070: 2000

Gesamtprozess, in den die Gefahrenanalyse und –bewertung einbezogen sind.
ČSN EN ISO 12100-1: 2004

Zusammenfassender Prozess der Gefahrenanalyse und –bewertung.
ČSN IEC 300-3-9: 1997

Gefahrenanalyse (risk analysis):

Kombinierung der Spezifikation von Maschinengrenzwerten, Gefahrenidentifikation und Gefahrenschätzung.
ČSN EN ISO 12100-1: 2004

Systematische Anwendung von zugänglichen Informationen zur Gefahrenidentifizierung und -schätzung für den Einzelnen sowie für die Bevölkerung, für das Eigentum oder für die Umwelt.

Unter der Gefahrenanalyse werden manchmal die Wahrscheinlichkeitsanalyse der Sicherheit, die Wahrscheinlichkeitsanalyse der Gefahr, die quantitative Analyse der Sicherheit und die qualitative Analyse der Gefahr verstanden.
ČSN IEC 300-3-9: 1997

Gefahrenbewertung (risk evaluation):

Eine Entscheidung aufgrund der Gefahrenanalyse, ob die Ziele der Gefahrenminderung erreicht wurden.
ČSN EN ISO 12100-1: 2004

Ein Prozess, bei dem eine Beurteilung über die Aufnahmefähigkeit einer Gefahr aufgrund der Gefahrenanalyse bebildet wird und bei dem solche Faktoren in Bezug genommen werden wie sozialökonomische Aspekte und Aspekte des Umwelt-Einflusses.
ČSN IEC 300-3-9: 1997

Gefahrensteuerung und –regelung (risk control):

Ein Entscheidungsprozess für die Bewältigung und/oder Minderung der Gefahr; Realisierung dieser Entscheidung, deren Durchsetzen und eine zeitweise, wiederholte Bewertung unter Anwendung der Ergebnisse der Gefahrenbestimmung als Eingabedaten.
ČSN IEC 300-3-9: 1997

ZIEL: Geeignete Projektionsaspekte

• Die Sicherheitsteile des Steuersystems (SRP/CS) müssen so entworfen und hergestellt werden, dass die Prinzipien der Normen ČSN EN ISO 12100 und ČSN EN ISO 14121 voll berücksichtigt werden.
• Man muss mit sämtlichen vorausgesetzten Einsätzen sowie mit vorhersehbaren unrichtigen Einsätzen rechnen.
• Die Konstruktion SRP/CS zum Erreichen der geforderten Gefahrenminderung ist integrierender Bestandteil des Gesamtablaufes der Maschinenkonstruktion.
• SRP/CS tun die Sicherheitsfunktion (-funktionen) mit einem Niveau der Eigenschaften (PL), mit dem die angeforderte Gefahrenminderung erreicht wird.
• Die Eigenschaften jeder Sicherheitsfunktion und das angeforderte Niveau der Eigenschaften (PL) müssen in einer Spezifikation der Sicherheitsanforderungen festgelegt und dokumentiert sein.

Regeln fürs Entwerfen sicherer Maschinen

Bei neuen Maschinen gehört die Sicherheit zu automatischen Bedingungen für eine sachgerechte Konstruktion. Wird eine Maschine konstruiert, müssen Fachleute von allen technischen
Bereichen zusammentreffen, welche sich an der Maschinen-Entwicklung beteiligen. Diese müssen die einzelnen, sich aus der Konstruktion, Funktion, Steuerungsweise, Montage und Wartung ergebenden Risiken beurteilen und danach solche Maßnahmen an der jeweiligen Maschinen-Konstruktion treffen, dass diese Risiken so eliminiert oder gemindert werden, dass sie annehmbar sind.

Auf diese Restrisiken ist es in der Begleitdokumentation zu einer jeweiligen Maschine so aufmerksam zu machen, damit der Benutzer seine örtlichen Sicherheitsanweisungen fürs Bedienungs- sowie Wartungspersonal, u. ä., erstellen kann.

Eine eigentliche Identifikation von bedeutenden Gefahren (Risiken-Analyse) bei Maschinen wird nach folgenden Normen durchgeführt:
ČSN EN ISO 12100: 2011

Die Funktionssicherheit nach ČSN EN ISO 13849-1, im Gegensatz zu der nach vorheriger ČSN EN 954-1, arbeitet mit fünf Stufen der sog. Performance Level.

Die Lösung der Funktionssicherheit wird schon im erstmaligen Entwurf einer jeweiligen Steuerung realisiert. Sehr oft werden Safety PLC (von der Firma PILZ, SIEMENS) in Verbindung mit klassischen PLC entworfen.

Das Ergebnis einer Risiken-Analyse ist ein Vorschlag für das Risiko mindernde Maßnahmen, und zwar in folgender Prioritätsreihenfolge:

1. Minderungen der Risiken durch Maßnahmen, welche in einer jeweiligen Maschinenkonstruktion eingebaut sind (feste Abdeckungen, Umzäunung, u. ä.)
2. Minderung der Risiken durch den Sicherheitsschutz
3. Minderung der Risiken durch Informationen für Anwendung einer jeweiligen Maschinenanlage